CHANGE MAKER 50PLUS IM JAHR 2025


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Das Festival der Generationen!

Alle 500 Plätze der Online-Tagung Change Maker 50plus waren vergeben – und gemeinsam haben wir einen inspirierenden und erkenntnisreichen Konferenztag erlebt!

Wir hoffen, ihr konntet viele wertvolle Impulse aus den Podiumsdiskussionen, Keynotes und Vorträgen zu den Themen neue Altersbilder und Age Diversity in Arbeits- und Lebenswelten mitnehmen.

Ein herzliches Dankeschön an alle Speaker/-innen, Moderatoren/-innen, Gestalter/-innen der Themenräume – und natürlich an die zahlreichen engagierten Teilnehmenden!

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen bei unseren monatlichen Onlineveranstaltungen Coffee Break 50+ und natürlich bei der nächsten Online-Tagung Change Maker 50plus 2026!

Politisches Grußwort


Foto: Senatorin Dr. Melanie Leonhard, Präses der Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation Foto: Senatorin Dr. Melanie Leonhard, Präses der Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation

Senatorin Dr. Melanie Leonhard, Präses der Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation, begrüßte die Teilnehmenden der Online-Tagung mit einer Videobotschaft.

Keynote am Vormittag


Glück ist (auch) Kopfsache – Wie unser Gehirn Lebensglück gestalten kann

Was macht uns wirklich glücklich? In ihrer Keynote warf Dr. Notebaert einen Blick ins Gehirn: Welche Strukturen blockieren unser Glücksempfinden und warum? Sie zeigt, wie wir diese Prozesse mit einfachen Strategien positiv beeinflussen können.

Selbstregulation spielt dabei eine zentrale Rolle – sie ist trainierbar und der Schlüssel zu innerer Stabilität und Freude. Wissenschaftlich fundiert und alltagsnah erfuhren die Teilnehmenden, wie sie aktiv zu ihrem eigenen Glück beitragen können. Denn Glück ist kein Zufall, sondern eine Entscheidung, die im Kopf beginnt.

Kurzvita

Dr. Karolien Notebaert

Expertin für angewandte Neurowissenschaften, Gründerin Notebaert Consulting, Bestsellerautorin

Dr. Karolien Notebaert ist Expertin für angewandte Neurowissenschaften und bietet mitreißende Keynotes und Trainingsprogramme an. Ihre Arbeit ist international anerkannt, mit Spiegel-Bestsellern und Auftritten bei TEDx und Greator-Veranstaltungen.

Zudem wurde sie jedes Jahr mit dem Best Teaching Award der Goethe Business School für ihre Leadership-Kurse in den MBA-Programmen ausgezeichnet.

Foto: Karolien Notebaert

Grafik: Podium

Podiumsdiskussion


Was ist Glück, 50plus?

Nicole Schmutte vom NDR moderiert die Podiumsdiskussion.

Glücklich alt –  stimmt das?  In Deutschland sind laut Studienlage ältere Menschen zufrieden oder sehr zufrieden mit ihrem Leben. Menschen im Rentenalter sogar oftmals glücklicher als 30- oder 40-Jährige. 

Allerdings: wer definiert Alter? Menschen 50plus bezeichnen sich nicht als alt. Forschende sagen, wer mit 30 glücklich und zufrieden ist, der wird es mit 70 Jahren wahrscheinlich immer noch sein. Da sind zum einen individuelle Persönlichkeitstendenzen. Zum anderen kommt ein ganz entscheidender Faktor zum Glücklich-Sein dazu. 

Herausgefunden haben das Wissenschaftler/-innen der Harvard-Universität in einer weltweit einzigartigen Langzeitstudie. 75 Jahre lang haben die Forschenden Menschen auf ihrem Lebensweg begleitet und zum Thema Glück befragt. 

Das wichtigste Ergebnis der Studie: Es sind die guten Beziehungen, die uns glücklich machen. Wobei die Betonung auf "gut" liegt. Es ist offenbar die Qualität der Beziehungen, die zählt. Und genau darüber haben wir gesprochen. Was bedeutet für Menschen 50plus Glück?  

Auf dem Podium, moderiert von “Change Maker 50plus”-Beirätin Nicole Schmutte,  diskutierten Bestseller-Autorin und Hörbuchsprecherin Ildikó von Kürthy (Mondscheintarif, Sternschanze), Boomer-Experte und Buchautor Frank Leyhausen (Graues Gold statt altes Eisen), Neurowissenschaftlerin Barbara Studer sowie die Expertin für angewandte Neurowissenschaften Dr. Karolien Notebaert, welchen Einfluss gute Beziehungen auf unsere emotionale Stabilität und Gesundheit haben.

Auf dem Podium diskutierten:
Ildikó von Kürthy

Journalistin, Schriftstellerin, Podcasterin

"Endlich alt genug! Ein Gespräch über den dringenden notwendigen Verlust von Illusionen. Über die wunderbare Kraft der Resignation. Über die idiotische Behauptung, das Alter sei nur eine Zahl. Ein leidenschaftlicher Aufruf dafür, dass wir uns genauso alt fühlen dürfen, wie wir sind. ich bin doch nicht umsonst fast 60 Jahre auf der Welt, bloß um mich jetzt immer noch wie mit 30 zu fühlen."

Kurzvita

Ildikó von Kürthy

Journalistin, Schriftstellerin, Podcasterin

Ildikó von Kürthy hat ihre Ausbildung zur Journalistin an der renommierten Hamburger Journalistenschule gemacht. Danach war sie zehn Jahre als Redakteurin beim Stern, dann freiberuflich tätig, unter anderem als langjährige Kolumnistin der "Brigitte".

1999 schrieb sie ihren ersten Roman "Mondscheintarif", der zum Bestseller und Kultbuch wurde. Es folgten zahlreiche weitere Romane und Sachbücher, allesamt Bestseller.

Seit vier Jahren ist Ildikó von Kürthy außerdem Gastgeberin des erfolgreichen Podcasts "Frauenstimmen".

E-Mail: kontakt@ildikovonkuerthy.de

Instagram: https://www.instagram.com/ildikovonkuerthy

Foto: Sonja Tobias

Barbara Studer

Neurowissenschaftlerin, Gründerin & CEO, Hirncoach AG

"Glück ist kein Zufallsprodukt – es ist neurobiologisch verankert und stark beeinflusst durch unsere Gedanken, Haltung, Lebensstil und Beziehungen. Studien zeigen, dass emotionale Ausgeglichenheit, soziale Verbundenheit und Sinnhaftigkeit im Alter wichtiger werden als Leistung.

Das Gehirn bleibt plastisch: Wer Neues lernt, sich bewegt, dankbar ist und Verbundenheit pflegt, stärkt nicht nur sein Wohlbefinden, sondern schützt auch kognitive Funktionen. Glück beginnt im Kopf – und wächst mit Erfahrung."

Kurzvita

Barbara Studer

Neurowissenschaftlerin, Gründerin & CEO, Hirncoach AG

Barbara Studer ist promovierte Neurowissenschaftlerin, Unternehmerin und Musikerin mit Tätigkeit in der angewandten Interventionsforschung und Lehre an der Universität Bern. Sie ist Gründerin und CEO des Hirncoach AG, ein mehrfach ausgezeichnetes Start-up mit Programmen für die mentale Fitness und Gesundheit für Menschen jeden Alters.

E-Mail: barbara.studer@hirncoach.ch

Foto: privat

Frank Leyhausen

CEO, AF1 GmbH

"Es mag überraschen, welche Gruppe in Deutschland die höchste Lebenszufriedenheit aufweist. Es sind Menschen im Alter von 66 bis 70 Jahren, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Ihre Lebenszufriedenheit liegt sowohl über der ihrer gleichaltrigen Nicht-Erwerbstätigen als auch über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.

Dies geht aus dem "SOEP" (Sozio-oekonomischen Panel) hervor. Eine Erwerbstätigkeit im Ruhestand scheint also der Schlüssel zu einem guten Ruhestand zu sein. Für alle? Und was gibt es sonst noch in Rente zu tun, das glücklich macht?

Der Ruhestand ist so bunt wie das Leben. Wie macht man sich einen Plan für diese rund 150.000 Stunden?"

Kurzvita

Frank Leyhausen

CEO, AF1 GmbH

Frank Leyhausen berät seit 2000 Unternehmen zu den Chancen und Herausforderungen einer alternden Gesellschaft. Die Handlungsfelder sind Innovation, Kommunikation und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.

Er ist Gesprächspartner für Medien im In- und Ausland. Zudem teilt er seine Erfahrungen auf Konferenzen im In- und Ausland z.B. bei den Vereinten Nationen.

E-Mail: frank.leyhausen@ageforce1.com

Foto: Vogelstein

Dr. Karolien Notebaert

Expertin für angewandte Neurowissenschaften, Gründerin Notebaert Consulting, Bestsellerautorin

"Was macht uns wirklich glücklich? In ihrer Keynote wirft Dr. Notebaert einen Blick ins Gehirn: Welche Strukturen blockieren unser Glücksempfinden und warum? Sie zeigt, wie wir diese Prozesse mit einfachen Strategien positiv beeinflussen können.

Selbstregulation spielt dabei eine zentrale Rolle – sie ist trainierbar und der Schlüssel zu innerer Stabilität und Freude. Wissenschaftlich fundiert und alltagsnah erfahren Sie, wie Sie aktiv zu Ihrem eigenen Glück beitragen können. Denn Glück ist kein Zufall, sondern eine Entscheidung, die im Kopf beginnt."

Kurzvita

Dr. Karolien Notebaert

Expertin für angewandte Neurowissenschaften, Gründerin Notebaert Consulting, Bestsellerautorin

Dr. Karolien Notebaert ist Expertin für angewandte Neurowissenschaften und bietet mitreißende Keynotes und Trainingsprogramme an. Ihre Arbeit ist international anerkannt, mit Spiegel-Bestsellern und Auftritten bei TEDx und Greator-Veranstaltungen.

Zudem wurde sie jedes Jahr mit dem Best Teaching Award der Goethe Business School für ihre Leadership-Kurse in den MBA-Programmen ausgezeichnet.

Foto: Karolien Notebaert

Grafik: Themenräume

Themenräume am Vormittag

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Deutsche Bahn AG: AgeDiversity@Work Recruiting-Strategie

Die Deutsche Bahn hat im Rahmen des Workshops „AgeDiversity@Work – Recruitingstrategie für die Zielgruppe 50plus“ gezeigt, wie gezielte Maßnahmen zur Ansprache erfahrener Bewerberinnen und Bewerber umgesetzt werden können.

Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass Einstellungen von Kandidatinnen und Kandidaten im Alter von 50plus im Vergleich zum vorhandenen Marktpotenzial bislang noch gering sind – und damit ein großes ungenutztes Chancenfeld darstellen. Mit der Recruitingstrategie AgeDiversity@Work verfolgt die DB das Ziel, diese „vergessene Zielgruppe“ stärker in den Fokus zu rücken.

Die Referentinnen, Franziska Manck und Jana Petersen, gaben den Teilnehmenden exklusive Einblicke in die Strategie und stellten vielfältige Maßnahmen vor, die Altersdiversität im Recruiting fördern sollen: Dazu gehören Learning Sessions zur Minimierung von Altersdiskriminierung, Recruitingevents speziell für Menschen über 50 sowie zielgruppengerechte Personalmarketing-Aktivitäten wie Imagekampagnen.

Im Workshop wurde außerdem offen über Herausforderungen bei der Umsetzung gesprochen – etwa bestehende Vorurteile oder strukturelle Hürden – und aufgezeigt, welche Chancen sich aus einer konsequenten Ausrichtung auf die Zielgruppe 50plus ergeben. Die lebhafte Diskussion verdeutlichte: Altersdiversität ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, um dem Fachkräftemangel nachhaltig zu begegnen und wertvolle Erfahrung im Unternehmen zu sichern.

Referierende

Franziska Manck

Leiterin externes Recruiting Führungskräfte, Leiterin Recruiting Trainees und Studierende, Diversity Recruiting,

Deutsche Bahn AG

Franziska Manck leitet die Bereiche Talent Acquisition Executive und Graduate bei der Deutschen Bahn. Sie verfügt über langjährige Führungserfahrung in den Bereichen Talent Acquisition, Talent Development und HR Management.

Die Frauenrecruitingstrategie Women@DB als ein Teil vom Diversity Recruiting der Deutschen Bahn wurde im Jahr 2022 mit dem Deutschen Personalwirtschaftspreis ausgezeichnet. Die von ihr mit entwickelte Diversity Recruiting Strategie bedeutet, dass jede Einstellung zu mehr Fortschritt und Zukunftsfähigkeit führt.

E-Mail: Franziska.Manck@deutschebahn.com

Foto: privat

Jana Petersen

Referentin Diversity Recruiting,

Deutsche Bahn AG

Jana Petersen ist Referentin im Diversity Recruiting der Deutschen Bahn und für verschiedene Diversity Dimensionen verantwortlich, insbesondere im Bereich Generation und Soziale Herkunft.

Im Bachelor studierte sie Soziale Arbeit und im Master Kommunikationswissenschaft. Jana Petersen beschäftigt sich seit rund zwei Jahren mit Themen rund um Age Diversity und Einstellungen von Menschen im Alter von 50plus.

E-Mail: Jana.Petersen@deutschebahn.com

Foto: privat

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Die transformative Wirkung einer Altersstrukturanalyse auf die strategische Personalarbeit

Die Sparkasse Zollernalb zeigt, wie eine Altersstrukturanalyse zur Grundlage einer zukunftsorientierten Personalstrategie werden kann. Nachdem das Unternehmen die eigene demografische Situation genau betrachtet hatte, wurde schnell klar: Die Personalarbeit muss sich verändern, um Wissen, Erfahrung und Motivation älterer Beschäftigter gezielt zu sichern.

Vorstand Matthias Seeger betonte, dass die Sparkasse die demografische Entwicklung aktiv angeht. Abgänge und Wissensverluste könnten sich langfristig auch wirtschaftlich auswirken, daher sei eine lebensphasenorientierte Personalplanung entscheidend. Altersdiversität sei für ihn „ein Muss in der Unternehmensstrategie“, weil „viele kleine Schnellboote auch einen Dampfer bewegen“.

Auch Achim Klaiber, Leiter Personal, unterstrich die Notwendigkeit, Personalarbeit neu zu denken. Während früher der Fokus auf Nachwuchskräften lag, müsse heute verstärkt die Generation 50plus einbezogen werden. Rund 100 Beschäftigte seien bereits 63 Jahre oder älter – für viele eröffne sich die Möglichkeit, länger tätig zu bleiben, wenn passende Angebote geschaffen werden.

Ein weiterer Aspekt wurde durch Christiane Schön hervorgehoben: Die Motivation älterer Mitarbeitender, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten, hänge häufig weniger von finanziellen Gründen als von Sinnstiftung, Wertschätzung und Zugehörigkeit ab – Faktoren, an denen die Sparkasse gezielt ansetzen will.

Die Altersstrukturanalyse wurde damit zu einem wichtigen Impulsgeber: Sie hat den Blick für die Potenziale im eigenen Haus geschärft und den Weg zu einer strategischen, lebensphasenorientierten Personalarbeit geebnet – eine „Goldsuche“ im besten Sinne.

Referierende

Matthias Seeger

Mitglied des Vorstands

Sparkasse Zollernalb

Achim Klaiber

Leiter Personal

Sparkasse Zollernalb

Achim Klaiber hat nach dem Abitur Wehrdienst beim Fallschirmjägerbataillon in Calw absolviert. 1986 folgte die Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Kreissparkasse Calw und dann 1990 das Studium der BWL mit Schwerpunkten Finanzwirtschaft und Personalmanagement an der technischen Universität in Stuttgart mit dem  Abschluss Diplomkaufmann t.o.

1995 bis 2001 war Klaiber Betriebsorganisator bei der KSK Calw und 2001 bis 2003 stv. Leiter Personal und Abteilungsleiter Personalbetreuung bei der KSK Calw. 2003 bis 2008 hatte er die Position des stv. Personalleiters und Abteilungsleiters bei der fusionierten Sparkasse Pforzheim Calw und seit 2008 ist Klaiber Leiter Personal bei der Sparkasse Zollernalb.

E-Mail: Achim.Klaiber@spkza.de

Foto: privat

Birgit Schön

Geschäftsführerin

BSP – Birgit Schön und Partner

Birgit Schön ist Expertin für Generationen-Management, Karriere und Finanzen. Als Geschäftsführerin von BSP – Birgit Schön und Partner arbeitet sie mit einem Fachexperten-Netzwerk zusammen. Sie hat die bundesweit beachtete BSP-Studie Chancen 50Plus durchgeführt. Ihre Vision ist es, eine Win-Win-Situation für Unternehmen und Mitarbeitende zu erreichen.

E-Mail: info@birgitschoen-partner.de

Foto: Fotofabrik Stuttgart

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Sinnzentriert leben bis zuletzt – Wie geht das?

Dieser Frage ging Marita Prohmann auf Basis des Menschenbilds der Sinnzentrierten Psychotherapie (Logotherapie) des Neurologen, Psychiaters und Philosophen Viktor E. Frankl (1905-1997) nach.

Dafür beleuchtete sie den Lebenskreislauf wert- und sinnorientiert von der Geburt bis zum Tod und zeigte auf, worauf es auch in den einzelnen Lebensphasen besonders ankommt.

Impulse waren: Schicksalsraum/Freiraum, Freiheit und Verantwortung, was ist "Sinn"? Wie geht "Glück"? Baumeister seines Lebens sein zwischen Sein und Sollen, unbedingter Sinn bis zum letzten Atemzug u.v.a.m.

Viktor Frankl hat das Leben und Sterben in vier Konzentrationslagern erleben und erleiden müssen und hat nach Sigmund Freud und Alfred Adler die dritte große Wiener Schule der Psychotherapie begründet. Mit seiner Logotherapie und Existenzanalyse hat Frankl die Tiefenpsychologie um eine "Höhenpsychologie" bereichert, wurde er zum gefragten Weltbürger und seine Bücher in 50 Sprachen übersetzt. Seine Fragestellungen sind heute aktueller denn je!

Referierende

Marita Prohmann

Redakteurin

Norddeutscher Rundfunk NDR

Marita Prohmann ist Musikwissenschaftlerin, Musikmanagerin und Redakteurin mit über 30-jähriger Erfahrung im internationalen Kulturleben. Aus Begeisterung für die unverwechselbare Einzigartigkeit eines jeden Menschen hat sie sich über viele Jahre auch psychologisch und therapeutisch ausbilden lassen. Ihre besondere Leidenschaft: die Logotherapie, die sinnzentrierte Psychotherapie Viktor E. Frankls.

E-Mail: m.prohmann@gmx.de

Foto: Sabine Büttner

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Zwischen Effizienz und Empathie – Künstliche Intelligenz in der Employee Journey sinnvoll einsetzen

Im Vortrag von Kiki Radicke stand die Frage im Mittelpunkt, wie Künstliche Intelligenz (KI) im HR-Bereich sinnvoll eingesetzt werden kann, ohne den Menschen aus dem Blick zu verlieren. Dabei zeigte sie auf, dass KI nicht dazu da ist, Mitarbeitende zu ersetzen, sondern das Menschliche zurückzubringen. Der Leitgedanke lautet: „Building people who build the business“ – also Mitarbeitende weiterentwickeln und unterstützen.

Radicke erläuterte, dass Entscheidungen im HR häufig noch stark vom Bauchgefühl geprägt sind. KI könne hier mit objektiven Daten unterstützen und so zu fundierten und fairen Entscheidungen beitragen. Gleichzeitig betonte sie die Grenzen der Technologie: Menschliche Nähe, Empathie und echtes Zuhören bleiben unverzichtbar – besonders bei Feedbackgesprächen, in der Probezeit oder bei der Integration neuer Mitarbeitender.

Die Expertin stellte konkrete Praxisbeispiele aus ihrer Arbeit bei Adacor vor, bei denen KI Prozesse effizienter und präziser gestaltet hat. Der Mehrwert liegt jedoch nicht primär in der Beschleunigung, sondern darin, Zeit für persönliche Interaktionen zu schaffen. So kann HR die Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen, Prozesse verbessern und gleichzeitig die zwischenmenschliche Qualität sichern.

Ihr Fazit: Ein hybrider Ansatz, der technologische Möglichkeiten mit menschlicher Nähe kombiniert, schafft eine Employee Experience, die Effizienz, Innovation und echte Wertschätzung miteinander verbindet.

Referierende

Kiki Radicke

Head of People & Culture

Adacor

Kiki Radicke wechselte 2011 aus dem Agenturumfeld zu Adacor und baute dort Marketing und später die Personalabteilung auf. Heute ist sie Head of People & Culture und gestaltet Unternehmenskultur, Nachhaltigkeit und Diversity. Sie engagiert sich zudem ehrenamtlich in mehreren Initiativen.

E-Mail: kiki.radicke@adacor.com

Foto: Dein Brandshooting

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Digitaler Wissenstransfer@Bosch Rexroth

In den kommenden zwölf Jahren wird der deutsche Arbeitsmarkt eine beispiellose Veränderung erleben: Fast 20 Millionen Arbeitnehmende der sogenannten Babyboomer-Generation werden bis 2036 in den Ruhestand gehen. Mit ihnen droht ein enormer Verlust an implizitem Erfahrungswissen, das in keinem Handbuch dokumentiert ist, aber für Unternehmen von unschätzbarem Wert ist.

Auch Bosch Rexroth steht vor dieser Herausforderung – und hat frühzeitig reagiert. Um wertvolles Erfahrungswissen zu sichern und für zukünftige Generationen nutzbar zu machen, wurde das Projektteam „Senior Professionals“ ins Leben gerufen. Dieses Team, bestehend ausschließlich aus Mitarbeitenden der Generation 50plus, entwickelte einen Prozess und eine einfache, praxisorientierte Methodik, um Wissen zu identifizieren, transparent zu machen, zu digitalisieren und nachhaltig verfügbar zu halten.

Im Rahmen des Workshops stellten Uwe Thiedemann und Dr. Markus Schwänen von Bosch Rexroth vor, wie dieser Wissenstransfer erfolgreich gestaltet werden kann. Dabei wurde deutlich: Das Scheitern von Wissenstransfer liegt selten am Wissen selbst, sondern häufig an Barrieren auf individueller, organisatorischer oder technologischer Ebene.

Das Unternehmen präsentierte sieben konkrete Prozessschritte, mit denen sich Erfahrungswissen systematisch sichern lässt. Ein zentrales Element ist das sogenannte (digitale) Expert Debriefing, das darauf abzielt, Wissen strukturiert und dialogorientiert zu erfassen. Dabei wurde betont, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zwar unterstützen kann, aber nicht allein die Lösung ist. Erfolgreicher Wissenstransfer lebt von echter menschlicher Interaktion – Gesprächsmagie entsteht, wenn Menschen mit Gespür aufeinander reagieren.

Der Workshop zeigte eindrucksvoll, wie Bosch Rexroth den Wissenserhalt strategisch angeht und damit eine Antwort auf den demografischen Wandel gibt. Die Teilnehmenden nahmen wertvolle Impulse mit, wie Erfahrungswissen systematisch bewahrt und gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen gesichert werden kann.

Referierende

Uwe Thiedemann

PJ Finance, Controlling, Restructuring, M&A

Bosch Rexroth AG

Uwe Thiedemann hat 30 Jahre Berufserfahrung in diversen kfm. Führungsaufgaben im Bereich Automotive und Maschinenbau bei der Robert Bosch GmbH sowie der Bosch Rexroth AG.

Zurzeit ist er Projektleiter Finance, Controlling, Restructuring, M&A bei der Bosch Rexroth AG.

Uwe Thiedemann ist Sprecher des Bosch Netzwerks BestAger@Bosch (50plus) und Assessor der Initiative Ludwig-Erhard-Preis. Außerdem arbeitet er Change Manager, Coach, Moderator und Debriefing Experte.

E-Mail: uwe.thiedemann@boschrexroth.de

Foto: privat

Dr. Markus Schwänen

Zentraler Technologiekoordinator

Bosch Rexroth AG

  • Diplom Allgemeiner Maschinenbau TU Darmstadt, Abschluss 2008 PhDMechanical Engineering Texas A&M University, 2011Robert Bosch GmbH, R&D Diesel Systems, 2011-2018

  • Robert Bosch Mexico, Manager R&D Niederdrucksensorik Werk Toluca, 2018-2021

  • Bosch Rexroth AG, Manager Bühnentechnik, 2021-2023

  • Bosch Rexroth AG, Zentraler Technologiekoordinator, 2024 bis heute

E-Mail: markus.schwaenen@bosch.com

Foto: privat

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Das Generationen-Tandem – wie Sie mit Vielfalt begeistern können!

Der Themenraum „Das Generationen-Tandem – wie Sie mit Vielfalt begeistern können“ war mit 48 Teilnehmenden sehr gut besucht.

Gemeinsam mit Frank Grebe vom Personalamt Hamburg gestalteten Yvonne Hägle und Hans Hinken ein interaktives Format, das zeigte, wie Generationenvielfalt im Rahmen eines Diversity-Tages lebendig und praxisnah aufgegriffen werden kann.

Frank Grebe gab einen detaillierten Einblick in die Diversity-Aktivitäten der Arbeitgeberin Hamburg und berichtete, wie das Thema Generationenvielfalt in der Verwaltung verankert wird. Besonders groß war das Interesse der Teilnehmenden am Umgang mit älteren Bewerbenden und an konkreten Maßnahmen zur Förderung eines altersdiversen Arbeitsumfelds.

Yvonne Hägle und Hans Hinken stellten zudem ihr Konzept zur Einführung von Generationen-Tandems in Organisationen vor. Ziel dieses Ansatzes ist es, den generationsübergreifenden Wissenstransfer zu fördern, gegenseitiges Verständnis zu stärken und das Zugehörigkeitsgefühl im Team zu unterstützen.

Ein besonderes Highlight bildete die Theaterperformance von Yvonne Hägle und Hans Hinken, die eine typische – bewusst überspitzte – Arbeitsszene zwischen den Generationen darstellte. Die Reaktionen machten deutlich, wie real die dargestellten Situationen für viele Menschen im Arbeitsalltag sind und wie wichtig es bleibt, über veränderte Altersbilder ins Gespräch zu kommen.

Die Kooperation zwischen Frank Grebe, Hans Hinken und Yvonne Hägle wurde von allen Beteiligten als sehr bereichernd erlebt. Die Verbindung aus Verwaltungsperspektive, Praxiserfahrung und Diversity-Expertise führte zu einem lebendigen Austausch und inspirierenden Diskussionen über Chancen und Herausforderungen generationsübergreifender Zusammenarbeit.

Generationenvielfalt ist ein wichtiger Bestandteil gelebter Diversity – und ein zentraler Faktor für Innovation, Wissenstransfer und Zusammenhalt in Organisationen.

Referierende

Yvonne Hägle

Co-Founder "Das Generationen-Tandem"

Das Generationen-Tandem

Yvonne Hägle ist zertifizierte Diversity Managerin, Beraterin und Coach. Sie begleitet Unternehmen und Organisationen auf dem Weg in eine chancengleiche, vorurteilsarme und gleichberechtigte Zukunft.

Zusammen mit Hans Hinken bildet sie ein Generationen-Tandem und berät Unternehmen zum Thema Generationenvielfalt.

E-Mail: yvonne@yh-consulting.de

Foto: privat

Hans Hinken

Co-Founder "Das Generationen-Tandem"

Das Generationen-Tandem

Hans Hinken ist Psychologe, Leadership- und Team Coach. Seit 40 Jahren begleitet er auf Augenhöhe Menschen und Unternehmen in Veränderungsprozessen.

E-Mail: mail@hans-hinken.de

Frank Grebe

Personalmanagementkonzepte und Marketing

Personalamt Hamburg

Frank Grebe ist Referent für Personalberichtswesen und Diversity im Personalamt der Freien und Hansestadt Hamburg.

Als Sozialökonom, Sozialarbeiter und gelernter Schlosser bringt er ein breites Wissen aus unterschiedlichsten Arbeitszusammenhängen und Themenfeldern mit. Nicht nur beim Rennradfahren lebt er die Haltung, der Strecke mit Offenheit zu begegnen.

E-Mail: frank.grebe@personalamt.hamburg.de

Foto: privat

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Schatzkiste Erfahrung: Zukunft gestalten mit Mitarbeitenden 50plus

Im Themenraum „Schatzkiste Erfahrung“ drehte sich alles um die Frage, wie Unternehmen das Potenzial älterer Mitarbeitender gezielt nutzen und sie über den Renteneintritt hinaus im Unternehmen halten können. Im Mittelpunkt stand das Projekt „Bleib länger“ der HDI Group, das eindrucksvoll zeigt, wie eine wertschätzende Personalpolitik den Verbleib älterer Beschäftigter fördern kann.

Die beiden Referentinnen, Charlotte Schmithals und Katrin Lechner aus der HDI Group stellten das seit 2024 laufende Projekt vor, mit dem Ziel, mindestens fünf Prozent der Mitarbeitenden, die eigentlich in Rente gehen wollen, länger im Unternehmen zu halten. Schon zu Beginn des Workshops sorgte eine kurze Umfrage unter den 27 Teilnehmenden für Aufmerksamkeit: Wie hoch ist der Anteil der Beschäftigten, die in den nächsten fünf Jahren in Rente gehen? Die Antworten reichten von 10 bis 30 Prozent – eine Zahl, die verdeutlicht, wie dringend das Thema angegangen werden muss.

Anschließend diskutierten die Teilnehmenden eigene Maßnahmen, die bereits für die Zielgruppe 50+ und 60+ umgesetzt wurden – von Flexi-Rente und Teilzeitlösungen über 50+-Communities bis hin zu freiberuflicher Mitarbeit in der Passivphase der Altersteilzeit.

Das Projekt „Bleib länger“ zeigt, dass sich Transparenz und aktive Kommunikation lohnen. Indem das Thema „Älterwerden im Unternehmen“ offen angesprochen wird, haben sich bereits positive Wahrnehmungseffekte eingestellt – sowohl bei Mitarbeitenden als auch bei Führungskräften. Die Zielgruppe fühlt sich gesehen, gehört und wertgeschätzt.

Ein weiterer Erfolg: Auch bei Neueinstellungen berücksichtigt HDI gezielt Bewerberinnen und Bewerber der Altersgruppe 50+. Bereits 38 Neueinstellungen in dieser Zielgruppe konnten verzeichnet werden. Künftig sollen zudem ältere Mitarbeitende auch im Employer Branding sichtbar werden – etwa in Kampagnen und Social-Media-Auftritten.

Die beiden Projektinitiatorinnen, selbst über 50 bzw. 60 Jahre alt, berichteten offen, wie sie Unterstützung im Unternehmen gewonnen haben. Ihre eigene Betroffenheit und ihr Wunsch, die Anliegen älterer Kolleginnen und Kollegen sichtbar zu machen, waren der Ausgangspunkt. Unterstützung erhielten sie dabei von älteren Führungskräften, die das Thema ebenfalls vorantreiben wollten. Der erwartete Fachkräftemangel habe zusätzlich geholfen, das Projekt intern zu verankern.

Sie betonten, dass „Bleib länger“ ein langfristig angelegtes Projekt ist, das erst in einigen Jahren seine volle Wirkung entfalten wird. Entscheidend sei, individuelle Lösungen zu finden, die den persönlichen Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht werden.

Der Themenraum machte deutlich: Erfahrung ist ein Schatz, den es zu heben gilt – und Unternehmen, die älteren Beschäftigten neue Perspektiven bieten, sichern sich nicht nur Wissen, sondern auch Loyalität und Engagement für die Zukunft. 

Referierende

Charlotte Schmithals

Organizational Transformation Coach

HDI Group

Als Transformations-Coachin inspiriert Charlotte Schmithals Menschen seit Jahren, offen für Neues zu bleiben und Veränderungen aktiv zu gestalten – beruflich wie privat.

Besonders am Herzen liegen ihr Mitarbeitende 50plus, meine Lieblingszielgruppe, die ich mit Begeisterung beim Trainieren ihres Changemuskels unterstütze.

E-Mail: charlotte.schmithals@hdi.de

Foto: HDI Group

Katrin Lechner

Senior Specialist Group People Strategy

HDI Group

Ich bin überzeugt: Erfahrung ist kein Auslaufmodell, sondern ein Wettbewerbsvorteil. Bei der HDI Group setze ich Impulse, wie Mitarbeitende 50+ mitgestalten, bleiben und wachsen können – mit Herz, Haltung und einem klaren Blick auf die Zukunft.

E-Mail: katrin.lechner@hdi.de

Foto: HDI Group

Dialog am Nachmittag

Portrait von Martina Schmeink, ddn e. V. Portrait von Martina Schmeink, ddn e. V.
Portrait von Hansjörg Lüttke, KWB e. V. Portrait von Hansjörg Lüttke, KWB e. V.

Spotlight Fachkräfte CM50+ im Kontext des Arbeitsmarktes

Change Maker 50plus hat starke Partner, die bis in den politischen Raum hineinwirken. Denn ddn Hamburg steht auf zwei Säulen: angesiedelt bei der KWB e. V. und gefördert von der Wirtschaftsbehörde ist das Netzwerk regional fest verankert. Außerdem steht es unter dem Dach von ddn e. V., das verschiedene regionale Demographie Netzwerke koordiniert.

Die beiden geschäftsführenden Vorstände Martina Schmeink (oberes Bild), ddn e. V, und Hansjörg Lüttke (unteres Bild), KWB e. V., kommentierten Hashtags wie #FlexibleWork sowie #DigitaleTransformation und zeigten so die Bedeutung von Change Maker 50plus im Kontext von Arbeitsmarkt und Fachkräftemangel auf.

Keynote am Nachmittag


Header zur Keynote Header zur Keynote

Generationen stärken Zukunft: Altersdiversität als Schlüssel zur Transformation

Europas Wettbewerbsfähigkeit hängt heute mehr denn je von einer altersdiversen und intersektionalen Arbeitswelt ab, in der Menschen und Organisationen aus allen Lebensphasen ihr Potenzial voll entfalten können.

Wenn europäische Unternehmen durch CSRD & ESG zum Reporting gezwungen werden, während in den USA Diversity‐Initiativen zurückgefahren werden, stellt sich die Frage: Wo schöpfen Midlife-, Latelife- und junge Talente ihre Energie, um Innovation und Zusammenhalt voranzutreiben? Diese Keynote stellt die vorherrschenden US-Narrative infrage und rückt Altersvielfalt als zentrales Thema im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) in den Fokus.

Praxisbeispiele:

  1. AOK Hessen befördert eine 60-jährige Mitarbeiterin in eine Führungsrolle und zeigt, wie gelebte Altersdiversität Innovation antreibt.

  2. OTTO erlaubt ERG-Heads 10 % ihrer Arbeitszeit für Netzwerkarbeit – ein einfaches, aber wirkungsvolles Modell für Zugehörigkeit.

Es ist an der Zeit, Führung neu zu denken und anhand von Praxisbeispielen zu zeigen, wie altersgemischte Teams erfolgreich implementiert werden können. Zugleich schärfen wir unseren Blick: Intersektionalität verbindet Alter mit Geschlecht, Herkunft und Bildung – etwa in Mentoring-Programmen, die verschiedene Biografien verknüpfen und echten Zugang schaffen. Gegen die US-Debatte setzt die CSRD verbindliche Vorgaben und macht Diversität zum strategischen Asset.

Wir können CSRD-Reporting als Sprungbrett nutzen – für altersgemischte Teams, die europäische Unternehmen zukunftsfähig machen!

Kurzvita

Christian Mappala

Geschäftsführender Gesellschafter

Diversity Academy

Als Organisationsentwickler, Prozessbegleiter und Coach begleitet Christian Mappala Personalentwicklungs- und Veränderungsprozesse unter dem Schwerpunkt Diversity in Wirtschaft, Verwaltungen und im Bildungssektor. Der ausgebildete systemische Coach qualifiziert Fach- und Führungskräfte für persönliche Herausforderungen und Aufgaben in internationalen Umfeldern.

E-Mail: christian@diversity-academy.org

Foto: Picture People

Grafik: Podium

Podiumsdiskussion


Wohin geht die Reise für Diversity? Marketing, Moral, Messbarkeit – soziale Nachhaltigkeit in Europa

Dr. Leonie Koch von Otto (GmbH & Co. KGaA) moderiert die Podiumsdiskussion.

Seit Anfang des Jahres stehen Diversity-Strategien in Wirtschaft und Wissenschaft unter verschärfter Kritik – vor allem in den USA. Aber auch europäische Unternehmen werden aufgefordert, ihre Diversity-Programme zu streichen. Dagegen wehren sich Unternehmenslenkende in Deutschland und widersprechen diesem Ansinnen - auch OTTO und Otto Group tun dies explizit und setzen sich weiter für Vielfalt ein. 

Allerdings geraten Diversity-Initiativen in Deutschland auch angesichts der wirtschaftlichen Stagnation unter (Kosten-)Druck, da sie in der Wirtschaft bislang vor allem als ethisch-moralisches und kulturelles Thema betrachtet werden.   

Gleichzeitig müssen sich große – und in naher Zukunft aus kleinere – Unternehmen in Europa gesetzlich an die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) halten. Kleinere tun dies schon heute aus vielerlei Gründen bereits freiwillig. Diese Berichtspflicht umfasst nicht nur ökologische Nachhaltigkeit, sondern ebenso soziale Verantwortung, insbesondere mit auf Fokus auf Gleichbehandlung und Entwicklungschancen der eigenen Belegschaften. Dem Green- oder Pinkwashing als Marketing wird so der Boden entzogen – Nachhaltigkeit ist aktives Handeln.

Das wirft Fragen auf: Sind Diversity-Strategien in Unternehmen jetzt also überflüssig, da Berichtsregeln und Kennzahlen bereits Gleichstellung und Vielfalt fördern? Sind Diversity-Management-Abteilungen und -Netzwerke von Mitarbeitenden also nur noch Relikte aus einer Zeit, in der Unternehmen freiwillig moralische Verantwortung übernommen haben? Mit der Berichterstattungspflicht gibt es umfassende Regeln, die Unternehmen zu Vielfaltsförderung und messbaren Verbesserungen verpflichten - aber können die geforderten Daten wirklich gelebte Vielfalt und Zugehörigkeit gewährleisten? 

Diese Fragen haben unsere Experten/-innen für Human Ressources, Leadership, Demografie und Diversität in einem offenen Gespräch diskutiert. Der Fokus lag auf den Vorteilen von Altersvielfalt und strategischem Generationen-Management. Ziel war es herauszufinden, wo wir heute wirklich stehen und was wir für die Zukunft brauchen, um dem Motto der Konferenz gerecht zu werden: nachhaltig verändern! 

Auf dem Podium diskutierten:
Andrea Becker

Bereichsvorständin Service, HR & Finanzen

Otto (GmbH & Co. KGaA)

"Mein Talent-Management-Verständnis umfasst grundsätzlich alle Mitarbeitenden-Gruppen. Das geht beim Azubi-Management und der Nachwuchsförderung los und natürlich inkludiert es auch die erfahrenen Kollegen/-innen. Nur im gesunden Mix werden wir in divers aufgestellten Teams langfristig erfolgreich sein und uns kontinuierlich und nachhaltig weiterentwickeln. Ich freue mich über einen Austausch zu diesem wichtigen Thema."

Kurzvita

Andrea Becker

Andrea Becker verantwortet als CHRO auch die Diversity-Strategie bei OTTO und ist Schirmherrin des Board of Diversity Networks (BODN), in dem alle Mitarbeitenden-Netzwerke für verschiedene Diversity-Dimensionen kooperieren. Sie bringt umfangreiche Erfahrungen und Expertise im Finanz- und Wirtschaftsbereich mit.

Nach ihrem Studium International Economics und Management in Maastricht und Madrid hatte sie verschiedene Führungsrollen bei Procter & Gamble inne und war zuletzt Finanzvorständin bei Zalando.

E-Mail: Andrea.Becker@otto.de

Foto: OTTO / Andrea Becker

Dr. Bernd Scharbert

Dozent, Autor, Mentor und Berater

Leadership-in-Balance

"Wie werden Themen wie Gender Pay Gap, Altersdiversität und kulturelle Vielfalt als messbare Kriterien der Unternehmensleistung verankert? Die Verbindung zur Balanced Scorecard ist gefragt: Sie hat vor 30 Jahren das strategische Management revolutioniert, indem sie nicht-finanzielle Aspekte einbezog. 'Was nicht gemessen wird, kann nicht verbessert werden.' Und auch wenn es gemessen wird, wird es nur dann gesteuert, wenn es im Bonus-System der Führungskräfte verankert ist. Messung allein reicht nicht, es braucht klare Anreize, um echte Veränderungen zu bewirken. Das ist meine Hypothese."

Kurzvita

Dr. Bernd Scharbert

Nach Studium und Promotion in Deutschland und Forschungsaufenthalt an der Harvard University war Dr. Bernd Scharbert bis 2021 in der Chemie-Industrie tätig. Zuletzt als globaler Produktions-Leiter und als CFO eines Joint Ventures in Saudi-Arabien. Heute beschäftigt er sich als Dozent, Autor und Berater mit wirtschaftsethischen Themen, im Schwerpunkt Nachhaltigkeit und Interkulturelle Führung.

E-Mail: info@berndscharbert.com

Foto: Bernd Scharbert/Sarah Kastner

Christian Mappala

Geschäftsführender Gesellschafter

Diversity Academy

"Strukturelle Probleme erfordern strukturelle Lösungen“, wie Prof. Dr. Natasha Kelly, Kommunikations-wissenschaftlerin, Autorin und Politikerin feststellt – und genau hier setzen wir an. Diversity ist kein Nice-to-have, sondern ein entscheidender Motor für Innovationskraft und Resilienz: Die Verbindung generationsübergreifender Expertise mit digitaler Skalierbarkeit fördert nachhaltiges Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Die Diversity-Academy stellt KMU ein digitales Analyse-Tool zur Verfügung, das soziale Nachhaltigkeit von der Datenerfassung bis zur konkreten Umsetzung strategisch verankert."

Kurzvita

Christian Mappala

Als Organisationsentwickler, Prozessbegleiter und Coach begleitet Christian Mappala Personalentwicklungs- und Veränderungsprozesse unter dem Schwerpunkt Diversity in Wirtschaft, Verwaltungen und im Bildungssektor. Der ausgebildete systemische Coach qualifiziert Fach- und Führungskräfte für persönliche Herausforderungen und Aufgaben in internationalen Umfeldern.

E-Mail: christian@diversity-academy.org

Foto: Picture People

Susanne Lücke

Transformations-Begleiterin für gesunde Arbeit und Altersdiversität

Mut zur Lücke - Beratung, Training, Coaching

"Diversity ohne Altersvielfalt ist nur die halbe Wahrheit – gerade im Mittelstand. Wer ESG und CSRD ernst nimmt, muss Menschen in allen Lebensphasen einbinden und befähigen. Denn soziale Nachhaltigkeit zeigt sich nicht in Paragrafen, sondern im betrieblichen Alltag: in gesunder Führung, fairen Chancen, Beteiligung und Lernkultur. Altersdiversität ist kein 'Nice-to-have', sondern ein unterschätzter Zukunftsfaktor – für Innovationskraft, Resilienz und eine Unternehmenskultur, die Wandel wirklich trägt. Unternehmen, die dies erkennen, investieren in Compliance und in Zusammenhalt, Wirksamkeit und Zukunftssicherung."

Kurzvita

Susanne Lücke

Susanne Lücke ist Impulsgeberin für Generationenvielfalt und soziale Nachhaltigkeit. Sie begleitet mittelständische Unternehmen, BGM, gesunde Führung und demografiefeste Personalentwicklung wirkungsvoll mit ESG-Strategien zu verzahnen – im Sinne einer altersdiversen, beteiligungsorientierten Unternehmenskultur.

E-Mail: info@lueckeerleben.de

Foto: Susanne Lücke/Thomas Bocian

Grafik: Themenräume

Themenräume am Nachmittag

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Mit KI Firmenwissen in Sekunden umwandeln in E-Learnings

Im Rahmen des Themenraums „Mit KI Firmenwissen in Sekunden umwandeln in E-Learnings“ erhielten die Teilnehmenden von Gabriele Riedmann de Trinidad und Fabritius spannende Einblicke, wie Unternehmen ihr wertvolles Wissen effizient sichern und für Onboarding-Prozesse nutzbar machen können.

Zu Beginn wurde deutlich, dass viele Unternehmen aktuell vor der Herausforderung stehen, dass in den nächsten zehn Jahren rund 30 Prozent der Belegschaft in Rente gehen – gleichzeitig herrscht Fachkräftemangel. „Der demographische Wandel führt zu einem enormen Wissensverlust, der Unternehmen teuer zu stehen kommen kann“, erläuterte Referent Riedmann de Trinidad. Schätzungen zufolge ist etwa 90 Prozent des Unternehmenswissens nicht dokumentiert, was Kosten in Höhe von bis zu 2,5 Jahresgehältern pro verlorener Fachkraft verursacht.

Das zentrale Problem: Wissen wird häufig mündlich weitergegeben, doch Fachexpert:innen sind oft keine Didaktiker:innen. Die Folge ist unstrukturierte oder schwer verständliche Informationsweitergabe. Hier setzt die im Workshop vorgestellte KI-Plattform an. Sie transkribiert mündliches Expertenwissen, wandelt es in strukturierte Lernpfade um und kann diese Inhalte in verschiedene Sprachen und Sprachniveaus übersetzen.

Die Teilnehmenden konnten live erleben, wie die Technologie bereits in Unternehmen eingesetzt wird und welche enorme Zeitersparnis sie bietet: Laut den Referenten reduziert sich der Aufwand bei der Erstellung von E-Learnings um das 200-fache, und strukturierte Onboarding-Prozesse sparen bis zu 50 Prozent der Einarbeitungszeit. Besonders positiv fiel das Feedback aus: „Es ist das erste KI-Tool, das wirklich richtig sinnvoll ist“, berichtete de Trinidad von den Rückmeldungen aus der Praxis.

Abschließend wurde deutlich, dass KI nicht nur Prozesse beschleunigt, sondern auch entscheidend dazu beiträgt, Wissen nachhaltig zu sichern und den Einstieg neuer Mitarbeitender effizienter zu gestalten. Die Teilnehmenden diskutierten außerdem, wie die Technologie in ihren eigenen Organisationen genutzt werden könnte, um dem Fachkräftemangel und dem Verlust wertvollen Erfahrungswissens entgegenzuwirken.

Referierende

Helga Fabritius

Geschäftsführerin

MYPEGASUS Akademie GmbH

Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim mit der Vertiefung zum Entrepreneurship, folgten Stationen über das Staatsministerium Baden Württemberg, im Stiftungsmanagment der Bürgerstiftung, als Leitung des Deutschen CSR-Forum und schließlich als Geschäftsführerin der MYPEGASUS Akademie GmbH.

E-Mail: helga.fabritius@mypegasus.de

Foto: Gaby Höss

Gabriele Riedmann de Trinidad

Gabriele Riedmann de Trinidad ist visionäre Unternehmerin im EdTech-Bereich, die seit vielen Jahren erfolgreich auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz setzt.

Mit ihrer langjährigen Erfahrung entwickelt sie innovative Lernlösungen, die das Potenzial der KI nutzen, um personalisierte Bildungswege zu schaffen. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, da sie die Verbindung von Technologie und Bildung auf einzigartige Weise gestaltet.

Sie gilt als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der digitalen Bildung und treibt die Transformation des Lernens mit ihrem zukunftsorientierten Ansatz maßgeblich voran.

E-Mail: gabriele.riedmanndetrinidad@platform3l.com

Foto: platform3L GmbH

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Die Zeit ist reif. Erfahrung verdient Sichtbarkeit. Vom Kopf in die Organisation – Wissen, das bleibt.

Im Themenraum „Still und unbezahlbar – Erfahrungswissen sichern“ ging es um das Wissen, das Mitarbeitende über Jahre aufbauen, das aber oft unsichtbar bleibt und beim Ausscheiden verloren geht. Kristin Block und Mirja Ansorge führten die Teilnehmenden durch Methoden und Praxisbeispiele, wie dieses implizite Wissen systematisch identifiziert, gesichert und wirksam gemacht werden kann.

Block betonte: „Es gibt eine Fluktuation und Wissen, das die Organisation verlässt.“ Sie begleitet jährlich 30–40 Wissenstransfers und erläuterte, dass es vor allem darum geht, die Wissensempfänger handlungsfähig zu machen. Ansorge ergänzte: „Wir haben blinde Flecken entdeckt – Wissen, das kaum bewusst war.“ Besonders wertvoll sei das intuitive Wissen, das „zwischen den Zeilen“ erfahrbar ist, etwa durch Aha-Momente oder Beobachtungen von Fehlern.

Die Gastgeberinnen zeigten, dass der Wandel von Arbeit, Fachkräftemangel, vakante Stellen und die Dynamik der Märkte das Thema Wissenstransfer zunehmend dringlich machen. Block: „Viel Erfahrung verlässt massenweise die Organisationen, es ist ein leiser Verlust, und das führt dazu, dass Prozesse nicht mehr laufen.“

Praktische Ansätze im Workshop waren unter anderem Wissenslandkarten, die sichtbar machen, wo Wissen vorhanden ist und wo noch Lücken bestehen. „Es ist ein besonderes Gefühl von Wertschätzung, mit einer Wissensübergabe anhand einer Landkarte in Rente zu gehen“, erklärte Block.

Learnings für Organisationen:

  • Führungsebene muss Wissenstransfer priorisieren

  • Frühzeitig starten, um Integration in den Arbeitsalltag zu ermöglichen

  • Übergabe braucht Raum und Zeit, damit Wissen anwendbar wird

  • Dokumentationsform klären, z. B. über SharePoint

  • Regelmäßige Check-ups zur Nutzung des übertragenen Wissens

Der Workshop machte deutlich: Erfahrungswissen ist ein kritischer Erfolgsfaktor, der über den reinen Personalaustausch hinausgeht. Wer es systematisch sichert, schafft nicht nur Kontinuität, sondern stärkt auch Motivation und Wertschätzung der Mitarbeitenden.

Referierende

Mirja Ansorge

Geschäftsfeldleitung Umwelttechnik

TÜV SÜD Industrie Service GmbH

Mirja Ansorge leitet bei der TÜV SÜD Industrie Service GmbH das Geschäftsfeld Umwelttechnik.

Mirja Ansorge hat Technischen Umweltschutz studiert und ist seit vielen Jahren im Umweltbereich und Immissionsschutz (Luftreinhaltung) als Sachverständige und als Abteilungsleiterin tätig. In den letzten Jahren hat sie mehrfach Renteneintritte und Wissensübergaben begleitet und konnte zuletzt selbst von einem geordneten Wissenstransfer profitieren.

Foto: Photogenika

Kristin Block

Kuratorin organisationaler Intelligenz

Kristin Block Beratung - Mehr Wissen, besser teilen!

Kristin Block begleitet seit fast 20 Jahren Menschen und Organisationen bei allen Herausforderungen rund um Wissensmanagement, Zusammenarbeit und Kulturwandel. Ihr Fokus: Erfahrungswissen sichtbar machen, Austausch fördern und Veränderung wirksam und nachhaltig gestalten.

E-Mail: k.block@mehr-wissen.biz

Foto: Christian Eschbach

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Die drei großen "C": Age Diversity Management im WDR

Im Themenraum „Die drei großen ‚C‘: Age Diversity Management im WDR“ berichtete Thomas Hallet über Altersdiversität im WDR. Viele Mitarbeitende – sowohl ältere als auch jüngere – fühlen sich teilweise nicht vollständig integriert. Das einjährige Pilotprojekt „Altersdiversität im WDR“ soll dies ändern und das Verständnis zwischen den Generationen fördern.

In der Startphase wurden Fokusgruppen mit verschiedenen Altersgruppen durchgeführt, um Relevanz, Herausforderungen und Wünsche zu erheben. Ein zentrales Ergebnis: Der Austausch zwischen den Generationen ist sehr erwünscht, um Verständnis für altersbedingte Unterschiede zu stärken und gegenseitige Bereicherung zu ermöglichen. Themen waren u. a. Kommunikation, Zusammenarbeit, Teamkollaboration, Sicht der mittleren Generation und die späte Berufsphase.

Aus den Gruppeninterviews wurden konkrete Veränderungsmöglichkeiten abgeleitet, etwa der Aufbau eines Netzwerks für jüngere Kolleg:innen und die Sicherung von Wissen, damit Erfahrung der Älteren nicht verloren geht. Die Debatte über Altersdiversität wird im Unternehmen ausdrücklich begrüßt.

Als Leitgedanken der Initiativen kristallisierten sich die drei großen „C“ heraus: Communication, Continuity und Cooperation/Co-Leadership – zentrale Felder für die Pilotprojekte, die den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen den Generationen stärken sollen.

Der Workshop machte deutlich: Altersdiversität ist nicht nur ein HR-Thema, sondern eine Chance, Erfahrung zu nutzen, Innovation zu fördern und ein konstruktives Miteinander im gesamten Unternehmen zu gestalten.  

Referent

Thomas Hallet

Diversity Manager; Medien-Manager

Westdeutscher Rundfunk (WDR)

Thomas Hallet ist gelernter Journalist und war im WDR viele Jahre Redakteur und Projekt-Manager in den Programmbereichen Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft, Digitalprojekte.

Seit Februar 2025 ist er im Diversity Team des WDR zuständig für das Projekt Age Diversity.

E-Mail: thomas.hallet@wdr.de

Foto: privat

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Gesund führen - mehr als ein Hype?
Erfahrungen aus dem Gesundheitsmanagement der Siemens AG

Im Themenraum zeigte Klaus Pelster, wie „Gesund Führen“ als fester Bestandteil des Gesundheitsmanagements bei Siemens in die People & Organisation Strategy sowie die Nachhaltigkeitsstrategie eingebettet sind. Im Zentrum steht dabei eine 360-Grad-Perspektive, die Gesundheit systematisch auf allen Ebenen betrachtet. Ein wichtiges Instrument ist der Work Wellbeing Score, ein niedrigschwelliger Fragebogen mit nur vier Kernfragen, der die Wirkung von Maßnahmen misst. Höhere Scores korrelieren dabei mit geringerer Fluktuation.

Der Ansatz setzt auf Prävention statt Reaktion: Führungskräfte sollen Gesundheitsförderung aktiv gestalten, statt nur auf Vorfälle zu reagieren. Dabei spielt die Eigenfürsorge der Führungskraft eine zentrale Rolle, da sie Vorbildfunktion für die Mitarbeitenden hat. Schulungen werden systematisch durchgeführt und mit automatisierten Rückmeldungen ergänzt, um die Umsetzung zu unterstützen. Ein offener Generationendialog zwischen den Mitarbeitenden verschiedener Altersgruppen fördert zudem das Verständnis und die Zusammenarbeit.

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass Gesundheit nicht immer explizit benannt werden muss, sondern dass erfolgreiche Praxisbeispiele sichtbar gemacht und als Lernquelle genutzt werden sollten. Besonders kleine Maßnahmen wie flexible Arbeitszeiten können oft größere Wirkung entfalten als umfassende Programme. Der Themenraum machte deutlich, dass gesunde Führung kein kurzfristiger Trend ist, sondern ein strategischer Hebel für nachhaltige Organisationsergebnisse.

Referent

Klaus Pelster

Head of Health Management

Siemens AG

Seit 2019 leitet Klaus Pelster das Health Management (HM) der Siemens AG. Von 2012 an war er in diversen Positionen im HM der Siemens AG tätig. Zuvor verantwortete er das Beratungsfeld HM bei der Mercer Deutschland GmbH und war stellv. Leiter des Instituts für BGF GmbH in Köln. Er besitzt Studienabschlüsse in Sportwissenschaften der DSHS in Köln sowie einen MBA „Sustainability Management“ der Leuphana Universität Lüneburg.

E-Mail: klaus.pelster@siemens.com

Foto: privat

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EncourAGE - wie eine Grassroots Bewegung entsteht und daraus eine globale Initiative wird

Alles begann mit einem persönlichen Gespräch – und einem klaren Gefühl: Es musste etwas geschehen. Für Melanie Bente (Sales Enablement & Capability Lead) und Sandra Schwimbersky (Programme Manager Delco & Compliance) war das der Startpunkt einer Initiative, die zunächst nur aus ihren eigenen Aktivitäten bestand. „Wir hatten kaum Möglichkeiten, viele Hürden, aber den starken Willen, etwas zu bewegen“, berichten sie rückblickend.

Aus der One-Woman-Show entwickelte sich über die Jahre ein Netzwerk mit über 400 Mitgliedern in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika. Die beiden Gründerinnen teilten in ihrem Workshop offen Erfolgserlebnisse und Frustrationsmomente – und regten zum Austausch an: Welche Hürden begegnen anderen? Was hilft, um erfolgreich zu sein? Und wie definiert man Erfolg in diesem Kontext?

Die Session machte deutlich: Grassroots-Initiativen können wachsen, wenn Engagement, Austausch und Beharrlichkeit zusammenkommen – und dass selbst kleine Schritte am Anfang eine globale Wirkung entfalten können.

Referierende

Melanie Bente

Sales Enablement & Capability Lead

bp

Melanie Bente ist seit 2007 bei bp und aktuell Sales Enablement & Capability Lead im Bereich Fleet Solutions, dem Tankkartengeschäft von bp, nachdem sie überwiegend in vertriebsorientierten Positionen gearbeitet hat.

In der jetzigen internationalen Rolle stellt sie sicher, dass die Sales Teams in Europa mit den richtigen Sales Skills und Know-How ausgestattet sind. Seit Anfang diesen Jahres engagiert sie sich als Comms Lead in der Age Diversity BRG EMEA.e Diversity BRG EMEA.

Foto: privat

Sandra Schwimbersky

Programme Manager Delco & Compliance

bp

Sandra Schwimbersky ist seit 19 Jahren bei der bp in verschiedenen Geschäfts- und Fachbereichen lokal und global im Einsatz. Vor 4 Jahren hat sie die Reise für age diversity in der bp begonnen und co-leitet seit Juni 2024 die Business Resource Group "Age diversity" für die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika.

Foto: BR BP Europa SE

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Neue Generation 50+ – Kommunikation am Arbeitsplatz effektiv gestalten

Im interaktiven Themenraum „Neue Generation 50+“ bei Beiersdorf erhielten die Teilnehmenden Einblicke, wie die Kommunikation zwischen Mitarbeitenden ab 50+ gestärkt und optimiert werden kann. Moderiert von Klaus-Peter Mikulla stand dabei der praktische Einsatz digitaler Kanäle im Mittelpunkt, um Zusammenarbeit, Informationsfluss und Unterstützung im Team zu verbessern.

Die Teilnehmenden lernten, wie Microsoft 365 gezielt genutzt werden kann. Anhand konkreter Beispiele wurden die Kanäle SharePoint, Viva Engage und Teams vorgestellt: SharePoint-Webseiten ermöglichen die strukturierte Bereitstellung wichtiger Informationen, Viva Engage bietet schnellen Austausch zu aktuellen Themen und Anfragen, und Teams dient insbesondere für Webinare als flexibles Werkzeug für die Zusammenarbeit.

Neben der Vorstellung der Kanäle bot der Themenraum auch kurze Übungen und viel Gelegenheit zum Austausch. Dabei wurde deutlich, dass der Erfahrungsschatz der Generation 50+ entscheidend ist, um interne Kommunikation inklusiv und effizient zu gestalten. Die Teilnehmenden konnten direkt erleben, wie Inhalte schneller geteilt, Fragen unkompliziert geklärt und Wissen innerhalb des Teams effektiv verbreitet werden kann.

Am Ende zeigte sich: Die bewusste Nutzung der digitalen Kanäle stärkt nicht nur den Informationsfluss, sondern auch das Miteinander und die Einbindung erfahrener Mitarbeitender. Der Themenraum ermöglichte praxisnahe Einblicke, konkrete Tipps und inspirierende Diskussionen, die die interne Kommunikation für die Generation 50+ nachhaltig verbessern können.

 

Referierfende

Barbara Wentzel
Aufsichtsrätin und Betriebsrätin

Beiersdorf AG

Nach ihrem Studium in Wien und Paris war Barbara Wentzel etliche Jahre in Kommunikationsagenturen tätig, bevor sie zehn Jahre lang bei Guerlain/LVMH den internationalen Mediabereich leitete.

Durch ihren familiärbedingten Umzug nach Deutschland hatte sie die Möglichkeit, für einen globalen Werbekonzern das internationale Media-Geschäft in Deutschland aufzubauen.

Seit nunmehr 18 Jahren ist Barbara Wentzel bei Beiersdorf tätig, die ersten 15 Jahre als weltweite Direktorin für sämtliche Mediakommunikation und seit 3 Jahren – aus persönlichen Gründen – in einer anderen Aufgabe, die ihrem sozialen Engagement sehr entspricht. Seit 2024 ist sie Mitglied des Aufsichtsrats der Beiersdorf AG.

E-Mail: barbara.wentzel@beiersdorf.com

Foto: privat

Sabine Ripke
Product developer

Beiersdorf AG

Nach ersten Arbeitserfahrungen in einer Apotheke und in der universitären Forschung arbeitet Sabine Ripke seit 2001 mit Leidenschaft bei der Beiersdorf AG in der Forschung & Entwicklung als Produktentwicklerin für Deodorants.

Am Ball zu bleiben, offen für Neues zu sein und zu zeigen, was auch jenseits der 50 möglich ist, treibt sie sowohl beruflich als auch privat an. Lebenslanges Lernen empfindet sie als bereichernd, spannend und unverzichtbar.

E-Mail: Sabine.Ripke@Beiersdorf.com

Foto: privat

Siegfried Gänßler
Consultant Office 365

Beiersdorf AG

Siegfried Gänßler wurde in Wilhelmshaven geboren und entwickelte schon früh ein ausgeprägtes Interesse für Elektronik. Mit dem Einzug der Computer in den privaten Bereich vertiefte sich diese Leidenschaft – und wurde schließlich zu seinem Beruf.

Seit über 25 Jahren ist Siegfried Gänßler im IT-Support im Office-Umfeld tätig: zunächst im First-Level-Support, seit 2009 im Second-Level-Support bei der Beiersdorf AG.

Darüber hinaus engagiert er sich bei dem betrieblichen Netzwerk Neue Generation 50+, wo er Webinare organisiert und moderiert – in deutscher Sprache und in einem bewusst ruhigen Tempo, um Wissen praxisnah und zugänglich zu vermitteln.

E-Mail: siegfried.gaenssler@beiersdorf.com

Foto: privat

Klaus-Peter Mikulla

Co-Initiator "Change Maker 50plus" und
Inhaber von "Mikulla & Partner - Change Maker 50plus"

Klaus-Peter Mikulla ist ein Macher und Kommunikator. Er hat 48 1/2 Jahre in der Logistik und fast 39 Jahren bei der Firma Beiersdorf gearbeitet.

Als Optimist, agiler Mensch, Initiator und Motivator steht er mittendrin im Leben und entdeckte mit 57 Jahren eine neue Leidenschaft: die Generation 50plus. Er nahm die Dinge in die Hand, gründete das Unternehmensnetzwerk "Neue Generation 50+".

Außerdem ist er einer der Co-Founder des unternehmensübergreifenden und überregionalen Netzwerks "Change Maker 50plus", dem Award-Winner 2021 für "Collaborative Approach des Impact of Diversity" und Träger der Auszeichnung "Innovatives Netzwerk 2022" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

2024 kam der nächste Schritt: Gründung der eigenen Firma "Mikulla & Partner - Change Maker 50+" - ein Start-up im Bereich Generation 50plus. Er berät die Neue Generation 50plus bei Beiersdorf und arbeitete auch zusammen mit der REWE Group (u. a. Impulsvortrag zum Thema Netzwerkgründung Mitarbeitende 50plus).

Täglich lernt er neu hinzu, probiert sich aus, hält sich fit und ist außerdem ein engagierter Großvater. Er steht für Mut, Neugier, Engagement und positive Lebensenergie und verkörpert die neue Generation 50plus.

E-Mail: Klaus-Peter.Mikulla@Changemaker50plus.com

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Erfolgreicher Wissenstransfer:
Expertenwissen individuell sichern – ein persönlicher Ansatz bei der Deutschen Bundesbank

Im Themenraum stand der Wissenstransfer innerhalb der Deutschen Bundesbank im Fokus. Die Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die aktuellen Maßnahmen und Konzepte, mit denen die Bank sicherstellt, dass Expertenwissen gezielt weitergegeben wird.

Besonders hervorgehoben wurde der Abschluss eines Rahmenvertrages für moderierten Wissenstransfer, der durch ein Train-the-Trainer-Konzept ergänzt wird. Dadurch können interne Beschäftigte selbst zu Wissenstransfer-Begleitenden qualifiziert werden, was die nachhaltige Weitergabe von Know-how innerhalb der Organisation stärkt.

Nancy Reilich und Uwe Eikenberg teilten in einem kurzen Talk ihre ersten praktischen Erfahrungen und gaben wertvolle Einblicke in die Umsetzung. Anschließend bot die Austauschrunde Gelegenheit, unterschiedliche Methoden des Wissenstransfers zu diskutieren und Erfahrungen aus anderen Organisationen zu vergleichen.

Die Session machte deutlich: Individuell begleiteter Wissenstransfer ist ein entscheidender Hebel, um Expertise zu sichern und die Organisation zukunftsfähig aufzustellen.

Referierende

Nancy Reilich
Führungskräfteentwicklerin

Deutsche Bundesbank

Im Anschluss an ihre Ausbildung zur Sparkassenkauffrau nahm Nancy Reilich im April 2001 das Studium an der bundesbankeigenen Hochschule im Westerwald auf, das sie erfolgreich als Diplom-Betriebswirtin abschloss.

Anschließend sammelte sie umfassende Erfahrungen in verschiedenen Positionen im Personalbereich der Zentrale der Bundesbank in Frankfurt. Zudem war sie für sechs Monate bei der Europäischen Zentralbank (EZB) tätig, was ihr wertvolle Einblicke in internationale Arbeitsumfelder ermöglichte.

Parallel zu ihrer beruflichen Tätigkeit absolvierte sie ein Fernstudium an der TU Kaiserslautern und schloss dieses 2012 mit dem Master of Arts in Personalentwicklung ab. Seit 2017 ist Nancy Reilich im Bereich der Führungskräfte- und Talententwicklung bei der Bundesbank tätig. In ihrer Rolle als Führungskräfteberaterin und -entwicklerin liegt ihr Fokus unter anderem auf Teamentwicklungen, Coaching und dem Wissenstransfer.

Uwe Eikenberg
Sachgebietsleiter im Personalbereich der Hauptverwaltung in Hessen

Deutsche Bundesbank

Uwe Eikenberg studierte von 2002 bis 2004 an der bundesbankeigenen Hochschule im Westerwald, nachdem er vier Jahre als Bankkaufmann in einer Volksbank in Niedersachsen gelernt und gearbeitet hatte. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit in der Bankenaufsicht wechselte er 2010 als Sachgebietsleiter in den Personalbereich der Hauptverwaltung in Hessen und ist dort u.a. als Aus- und Fortbildungsreferent tätig.

Grafik: Hanse Häppchen

Hansehäppchen und Closing

Den Abschluss des Tages bildeten die Resonanzrunden bei unseren "Hansehäppchen". 

Alle Teilnehmenden hatten hier die Möglichkeit, sich auszutauschen, Eindrücke zu teilen, Feedback zu geben und Kontakte aufzubauen. 

Change Maker 50plus in den letzten Jahren


Dank an die Unterstützer