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13.05.2024

Coffee Break 50+: KI-gestützter Wissenstransfer am Beispiel der Kohrener Landmolkerei

Bild: Katrin Grossmann
Katrin Grossmann, CEO bei 4bestHR

"Wie können Unternehmen erfolgskritisches Erfahrungswissen sichern, das als implizites Wissen in keinem Handbuch steht?" Diese Frage beantworteten Katrin Grossmann, CEO bei 4bestHR, und Theres Schröter, Qualitätsmanagerin bei der Kohrener Landmolkerei GmbH, in der Coffee Break 50+.

Das vermeintliche Recruiting-Problem des mittelständischen Betriebs mit x Mitarbeitenden entpuppte sich in erster Linie als ein Lernproblem. Neue Mitarbeitende müssen eine Reihe von Einweisungen durchlaufen, denn die Lebensmittelherstellung unterliegt strengen Vorschriften. Deshalb musste Theres Schröter pro Jahr 60 bis 80 (Pflicht-)Schulungen anbieten, welche beispielsweise die Hygienevorschriften, das Infektionsschutzgesetz, das Arbeitssicherungsgesetz, die Lebensmittelsicherheit oder den Datenschutz betreffen.

Zeitfresser identifizieren

Alle Mitarbeitende zu erreichen, wurde dadurch erschwert, dass der Betrieb in fünf Schichten im Drei-Schicht-System arbeitet und dass die multikulturelle Belegschaft verschiedene Sprachen spricht. Hierbei hilft die KI durch Übersetzungen in jede erforderliche Sprache. "Die Schulungen waren für mich ein enormer Zeitfresser“, klagte Schröter, "und es ist müßig, immer wieder die gleichen Dinge zu erzählen."

KI-basierte Lösung

"Erst durch KI wurde es möglich, Lernprogramme kostengünstiger, schneller und effektiver zu entwickeln, so dass auch kleine und mittlere Unternehmen an ihren Bedarf angepasste Lernmaterialien erstellen können", freute sich Katrin Grossmann und hat zusammen mit einem Lernarchitekten ein KI-gestütztes "Wissenspotenzial.de-Verfahren"© entwickelt. Theres Schröter nutzt dieses Verfahren in dem aktuell laufenden Pilotprojekt für den intergenerationalen Wissenstransfer.

Lernnuggets für den Wissenstransfer
Bild: Theres Schröter
Theres Schröter, Qualitätsmanagerin bei der Kohrener Landmolkerei GmbH

Es zeichnet sich dadurch aus, dass es durch Interviewtechnik und per Video-Aufnahme das Erfahrungswissen der Mitarbeitenden abfragt und didaktisch aufbereitet. So entstehen sogenannte Smart-Clips oder Lernnuggets, die jederzeit beim Wissenstransfer eingesetzt werden können, beim Pre- und Onboarding, in der Urlaubsvertretung, bei Verrentung oder bei internem Jobwechsel. Am Bespiel des Händewaschens erläuterte die Qualitätsmanagerin der Landmolkerei, wie viel ansprechender und nachhaltiger die Clips die Wichtigkeit der Hygiene vermitteln, indem sie auf die Gefahren explizit hinweisen.

Ein zusätzlicher Nutzen des Verfahrens ist die stetige Evaluation: Durch Prüfungsfragen kann der Lernerfolg überprüft werden und das betriebliche Audit ist ebenfalls inkludiert.