Zukunftsorientiertes Personalmanagement –
Regionale Partner mit Best Practices
Arbeiten 5.0 – Lebensphasenorientierte Arbeitszeiten am Beispiel des UKE
Der erste schritt Die LösungUm
Die Lösung
- Flexibilisierung der Arbeitszeiten: Pflegefachpersonen sowie pflegenahe Berufsgruppen erhielten die Möglichkeit, ihre Dienstzeiten an individuelle Bedürfnisse anzupassen. Dazu gehörte die Wahl zwischen Kurzdiensten (4-6 Std.) oder verlängerten Diensten (8-10 Std.). Die Kurzdienste bieten zusätzliche Flexibilität und können zum Beispiel für Mitarbeitende in der Elternzeit oder im Studium angeboten werden. Die verlängerten Dienste sind besonders beliebt, um sich mehr freie Tage generieren zu können. Diese Optionen wurden freiwillig und bedarfsorientiert gestaltet.
- Optimierung der interprofessionellen Zusammenarbeit: Eine harmonisierte Dienstplanung förderte die Abstimmung zwischen Pflegekräften und Ärztinnen und Ärzten. Durch eine verbesserte Kommunikation konnten Arbeitsabläufe effizienter gestaltet und die Arbeitsatmosphäre verbessert werden. Beispielsweise erhöht ein definierter Informationsaustausch zwischen den Berufsgruppen zu verlässlichen Zeiten die Planungssicherheit für den Tag und ermöglicht, Arbeitsabläufe selbstbestimmter zu gestalten.
Das Ergebnis
- Reduktion der Arbeitsbelastung: Durch die flexibleren Dienstzeiten wurde die Arbeitszufriedenheit erhöht und die physische sowie psychische Belastung reduziert.
- Steigerung der Mitarbeitendenzufriedenheit: Die individuellen Arbeitszeitmodelle erhöhten die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
- Verbesserung der interprofessionellen Zusammenarbeit: Die harmonisierte Dienstgestaltung führte zu effizienteren Arbeitsprozessen und einer besseren Abstimmung zwischen den Berufsgruppen.
Ulrike Mühle Projektleiterin "Arbeiten 5.0"
E-Mail: ulrike.muehle@uke.de


Einführung einer diskriminierungsfreien Job Architektur zur Definition von gleicher und gleichwertiger Arbeit
Die Herausforderung
Der erste Schritt
Als erstes haben wir die Anforderungen der EU-Richtlinie analysiert und unseren Vorständen und Betriebsräten vorgestellt. Daraufhin haben wir ein groupweites Projekt aufgesetzt, in das wir die Betriebsräte von Anfang an eng eingebunden haben.
Die Lösungen
Im Anschluss an die Einführung der neuen Jobarchitektur werden wir uns ein neues Vergütungssystem für die außertariflichen Mitarbeitenden geben, welches die Anforderungen der EU-Richtlinie bzw. des Gesetzes erfüllen wird. Auch für die tariflich eingruppierten Mitarbeitenden sind übertarifliche Vergütungsbestandteile zukünftig zu reglen, sofern hierfür bisher keine Regelungen bestehen. Bei den Tarifverträgen gehen wir davon aus, dass diese Diskriminierungsfrei sind. Sollte dies im Einzelfall nicht so sein, obliegt es den Tarifvertragsparteien hier Abhilfe zu schaffen.
Das Ergebnis
Wir werden im Endergebnis mindestens drei neue Betriebsvereinbarungen haben:
1. Job Architektur
2. Vergütungssystem
3. Erfüllung der Berichtspflichten und der individuellen Auskunftsverfahren
Kontakt:
REWE Group
Michael Fräßdorf
Head of Compensation & Benefits
Michael.Fraessdorf@REWE-Group.com


Fair und transparent:
Wie Gehalt in Selbstorganisation gelingt
Die Herausforderung
Der erste Schritt
Die Lösungen
2. Nicht beeinflussbare Formel: Bestimmte Faktoren, wie zum Beispiel Betriebszugehörigkeit, werden in einer transparenten und festen Formel berücksichtigt.
3. Selbstbestimmter Anteil: Ein Teil des Gehalts kann von den Mitarbeitenden selbstständig, aber nach einem festgelegten Prozess, festgelegt werden.
4. Inflationsausgleich: Automatische Anpassungen an die Lebenshaltungskosten.
5. Gewinnausschüttung: Eine anteilige Verteilung von Unternehmensgewinnen.
6.Zusätzliche Urlaubstage: Ab dem 31. Lebensjahr gibt es jährlich 0,5 zusätzliche Urlaubstage.
Zusätzlich wurde ein Gehaltskreis gegründet, der sich kontinuierlich mit der Anpassung und Weiterentwicklung des Modells beschäftigt.
Das Ergebnis
oose eG
Tina Busch und Sarah Schuh
Trainerinnen für Soft Skills und neue Arbeitswelten/Teamentwicklerinnen
Tina.Busch@oose.de
Sarah.Schuh@oose.de


Mit Social Media den Fachkräftemangel besiegen – Wie KMU im Recruiting die Überholspur nehmen
Die Herausforderung
Der erste Schritt
Der Start erfolgte 2017 auf YouTube, das laut Geschäftsführer Michael Grenz die "Bibel" des Internets ist. Eine Präsenz auf einem eigenen Kanal hält er für zwingend notwendig, ebenso wie regelmäßige Posts. Jede Woche veröffentlicht der Betrieb ein Bild-Posting und ein Video. Im gleichen Jahr starteten auch die Aktivitäten auf Facebook, das damals noch der wichtigste Kanal war, um potenzielle Azubis direkt anzusprechen. Inzwischen dient es eher dazu, Eltern und Lehrkräfte als Multiplikatoren/-innen zu gewinnen. So wurde ein erster Grundstein für die Social-Media-Rekrutierung gelegt.
Die Lösungen
Ein Einstieg in die Social Media Rekrutierung ist nicht eben nebenbei gemacht, sondern erfordert sorgfältige Planung. So müssen die zeitlichen Ressourcen und das entsprechende Budget zur Verfügung gestellt werden. Außerdem ist es notwendig, einen Großteil der Belegschaft mit einzubinden, um eine persönliche und authentische Präsenz zu schaffen.
Die Belegschaft wurde über die neue Strategie informiert und aktiv eingebunden: Es wurde fotografiert, gedreht, interviewt, neue Themen wurden gesammelt. Außerdem ist eine professionelle Vorbereitung der Kommunikationskanäle wichtig: Corporate Design, Logo-Platzierung, Musikauswahl und Zielgruppendefinition müssen festgelegt werden, das Unternehmen sollte sich auf einen Rhythmus der Veröffentlichung festlegen, damit es vom Algorithmus honoriert wird, und bei allen Aktivitäten konsequent auf ein einheitliches CI achten.
Das Ergebnis
Das nachhaltige Ergebnis ist, dass die Hanseatic Power Solutions GmbH in jedem Jahr alle Ausbildungsplätze erfolgreich besetzen kann und damit den Grundstein für eine erfolgreiche Personalentwicklung legt.


Erfolgreicher Wissenstransfer durch KI – Wie die Kohrener Landmolkerei implizites Erfahrungswissen sichert
Die Herausforderung
Der erste Schritt
Die Lösungen
Ein zentrales Element der Lösung war die Entwicklung sogenannter Smart-Clips oder Lernnuggets. Diese kurzen, prägnanten Videos vermitteln Schlüsselwissen zu Themen wie Hygienemaßnahmen und Sicherheitsvorschriften auf anschauliche Weise. Die Inhalte sind so aufbereitet, dass sie leicht verständlich und ansprechend präsentiert werden.
Um den Zugang zu den Lerninhalten zu erleichtern, wurden QR-Codes an strategisch wichtigen Orten, wie beispielsweise an den Waschbecken, integriert. Mitarbeitende können diese Codes scannen und erhalten so direkt am Arbeitsplatz Zugang zu relevanten Informationen, wie etwa Anleitungen zum richtigen Händewaschen.
Darüber hinaus wurden Prüfungsfragen eingeführt, um den Lernerfolg zu evaluieren und zu sichern. Dieses Vorgehen ermöglicht eine kontinuierliche Erfolgskontrolle und trägt dazu bei, dass das Wissen langfristig im Gedächtnis der Mitarbeitenden verankert bleibt.
Schließlich wurde eine digitale Lernplattform genutzt, um die Schulungsinhalte effizient und flexibel zu verteilen. Diese Plattform gewährleistet, dass alle Mitarbeitenden – unabhängig von Schichtzeiten oder Arbeitsort – Zugang zu den Schulungen haben. Die Kombination dieser Maßnahmen führte zu einer signifikanten Steigerung der Effizienz und Nachhaltigkeit der Wissensvermittlung.
Das Ergebnis
- Effizienzgewinn: Der zeitliche Aufwand für Schulungen wurde auf ein Viertel reduziert.
- Nachhaltigkeit: Die Inhalte werden durch Wiederholungen (z. B. via QR-Codes) gefestigt.
- Prüfungen und Kontrolle: Erstmals ist eine systematische Erfolgskontrolle des Gelernten möglich.
- Multikulturelle Integration: Die KI ermöglicht schnelle und kostengünstige Übersetzungen, sodass alle Mitarbeitenden die Inhalte in ihrer Sprache verstehen können.
Kohrener Landmolkerei GmbH
Theres Schröter
Qualitätsmanagerin
lerncenter@kohrener-landmolkerei.de


Alter spielt keine Rolle – altersgemischte Teams als Erfolgsfaktor
Der erste Schritt
Role Models im Betrieb sind eine Mitarbeiterin, die mit 60 plus die Rolle der "Digitalministerin" ausfüllt und ein Mitarbeiter, der mit 70 plus "Geräuschexperte" mit hoher Sensibilität in der Anwendungstechnik ist. Erfolgreich gelebte Altersdiversität in der Mitarbeiterschaft bereiteten den Boden, um auch in der Rekrutierung keine Altersgrenzen gelten zu lassen.
Die Lösungen
Mit ihrem sicheren Gespür für Talente gab sie ihm die Chance, seine kreativen Ideen in ihr Unternehmen einzubringen. Patrick Kutscher entwickelte ein Konzept der Rhetorik als Stimm- und Stimmungs- sowie Haltungstraining, das inzwischen zur Gründung der Weber Akademie führte. Diese wendet sich mit wöchentlichen Sessions an Mitarbeitende und darüber hinaus an Kunden/-innen, um kommunikative Stärken zu fördern.
Doch auch Patric Weber zeigte mentale Flexibilität, als er sich durch Werkzeug Weber rekrutieren ließ. Für ihn als Unternehmer, Berater und Institutsgründer stellte der Wechsel in ein Angestelltenverhältnis eine besondere Herausforderung dar. Sich einzufügen und unterzuordnen, erfordert eine bewusste Auseinandersetzung. „Für mich persönlich hieß das, die Kapitänsmütze abzulegen und die Rolle eines Offiziers zu übernehmen“, sagt er und ergänzt: „Ausschlaggebend war, dass mir die Kapitänin Vanessa Weber von Beginn an Wertschätzung für meine Expertise und mein Urteil entgegenbrachte.“ Sie vertraute Patric Weber die Leitung der Weber Akademie sowie eine Vorstandsposition in der Vanessa Weber Stiftung an und überließ ihm damit viel Verantwortung und Gestaltungsfreiheit.
Regelmäßige intensive Besprechungen und das gemeinsame Definieren von Meilensteinen strukturieren die Zusammenarbeit. Das Erfolgsrezept ist gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung, die Berücksichtigung aktueller Befindlichkeiten und die Bereitschaft, spontan Aufgaben zu übernehmen – also ein echtes Interesse am Gegenüber. Das stetige Bestreben, die Motive hinter Handlungen zu verstehen, stärkt die Kooperation.
Das Ergebnis
Die Unternehmerin hat gute Erfahrungen mit der generationenverbindenden Zusammenarbeit gemacht. Berufserfahrene bringen ihr Wissen sowie neue Ideen ins Unternehmen ein. Die Einstellung erfahrener Talente wirke sich positiv auf die Unternehmensentwicklung aus. Vanessa Weber vergleicht das Erfahrungswissen Älterer mit einem 500-Euro-Schein, den man ja auch nicht zum Fenster hinauswerfe.

