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06.08.2013

Betriebliches Gesundheitsmanagement in der Praxis

Experten/-innen präsentierten Erfahrungen aus Unternehmen:

Dr. Michael Drupp, AOK-Institut für Gesundheitsconsulting
Dr. Michael Drupp, AOK-Institut für Gesundheitsconsulting

Im Forum "Aus der Praxis für die Praxis" präsentierten am 6. August 2013 die Moderatoren/-innen der fünf Arbeitsgruppen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) im Demographie Netzwerk Hamburg ihre Ergebnisse vor einem fachkundigen Publikum aus ca. 50 Unternehmen. Seit einem halben Jahr tauschen sich betriebliche Gesundheitsexperten/-innen in Kleingruppen intensiv zu Fragen der praktischen Umsetzung aus. „Die Einführung von BGM ist eine Managementaufgabe, die nur mit Unterstützung der Unternehmensführung gelingen kann“, resümierten die Referenten/-innen ihre Praxiserfahrungen.

 

Andrea Dietrich vom Unternehmensverband Nordmetall e. V. skizzierte in ihrem Eingangsreferat den idealen Prozessverlauf eines betrieblichen Gesundheitsmanagements vor, den sie mit zahlreichen Beispielen aus ihrer umfangreichen Beratungspraxis veranschaulichte. Die Referentin stellte sieben Thesen zur Diskussion, in denen sie insbesondere auf die Rolle der Führung und die Notwendigkeit einer umfassenden Strategie verwies. Viele Unternehmen bieten zwar Maßnahmen zur Gesundheitsförderung an, diese seien jedoch nur ein Teil von BGM, erläuterte Andrea Dietrich. Für kleine und mittlere Unternehmen hält Dietrich eine stark auf die aktuellen Bedarfe ausgerichtete individuelle Begleitung für notwendig. Der Vorteil liege in der schnelleren Umsetzung. „Auch kleinere Maßnahmen führen in KMU schon zu Erfolgen“, berichtete die Referentin und Moderatorin der Arbeitsgruppe „BGM in KMU“. Die AG erarbeitet eine Strategie, um KMU für das Thema BGM zu sensibilisieren und entwickelt ganzheitliche Konzepte, die auf die Bedürfnisse von klein- und mittelständischen Unternehmen abzielen und deren Ressourcen und Organisationsstruktur berücksichtigen.

 

Ziel einer umfassenden BGM-Strategie ist es, die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter/-innen zu erhalten, bzw. zu verbessern. Welche Bedingungen müssen insbesondere unter dem Vorzeichen des demographischen Wandels geschaffen werden, damit Mitarbeiter/-innen aller Altersstufen an ihrem Arbeitsplatz die optimale Leistung erbringen können? Die Arbeitsgruppe „Demographischer Wandel – (k)ein Problem?“ sucht praktische Lösungsansätze für diese komplexe Fragestellung. Noch stehe zur Diskussion, welches Handlungsfeld bearbeitet werde, berichtete der Referent und Moderator der Arbeitsgruppe, Marc Schubert vom AMD TÜV Rheinland.

 

Bei der Entwicklung einer Strategie sollten die Mitarbeiter/-innen mit einbezogen werden, sei es durch Befragungen, Workshops oder andere Formen der Beteiligung. Die Angebote sollten auf die verschiedenen Zielgruppen zugeschnitten werden, damit sie sie auch nachhaltig nutzen. Die Arbeitsgruppe „Zielgruppengerechte BGM-Angebote“ unter der Leitung von Gerd Müller-Westphal von der Eppendorf AG nimmt sich einzelne Zielgruppen vor und trägt Ideen, Best-Practice-Beispiele und kreative Lösungen für Maßnahmen zusammen. Sie sucht anschließend auch nach Wegen, diese Maßnahmen im Unternehmen zu kommunizieren. 

 

Die Frage der Kommunikation wird noch grundlegender in der Gruppe „BGM erfolgreich im Unternehmen platzieren“ bearbeitet. Für den Erfolg unabdingbar sei es, die Unternehmensleitung und die Führungskräfte von BGM zu überzeugen und eine systematische Verankerung des Themas Gesundheit in Strategie, Struktur und Kultur zu erzielen, stellte die Referentin, Melanie Gross, Fürstenberg Institut GmbH,klar. Anhand von Praxisbeispielen trägt die Gruppe Lösungsansätze zusammen, die von anderen Unternehmen übernommen oder weiterentwickelt werden können.

 

Oft hilft ein Anlass, der richtige Zeitpunkt oder die eigene Betroffenheit dabei, Führungskräfte von der Einführung von BGM zu überzeugen. Den idealen Einstieg kann ein Fall aus dem betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) bieten. In der Arbeitsgruppe „BEM – aus der Praxis für die Praxis“ stellen die Teilnehmer/-innen Fälle aus ihren Unternehmen vor. Diskutiert werden juristische Fragen, Möglichkeiten der Prozessoptimierung und Lösungswege. Ziel ist es, sich gegenseitig Anregungen für die Umsetzung zu geben. Daniela Opiela von der BIHA/FAW gGmbH stellte den Ablauf  des BEM-Verfahrens vor, ihre Kollegin, Dr. Cornelia Reindl, zeigte anhand anonymisierter Fälle die Umsetzung in der Praxis auf.

 

Die Arbeitsgruppen freuen sich über weitere Interessenten/-innen! Alle Termine finden Sie unter hamburg.ddn-regionalnetzwerk.de. Bitte wenden Sie sich an die Netzwerkkoordinatorin, Susanne Sabisch-Schellhas, unter schellhas@kwb.de.

Dr. Michael Drupp, AOK-Institut für Gesundheitsconsulting und Susanne Sabisch-Schellhas, ddn Hamburg

 

 
Downloads zum Auftaktworkshop: