Inklusion strategisch gestalten – Einblicke, Erfahrungen und Austausch
Impulse zur Inklusion: Zwischen gesetzlichem Rahmen und praktischer Umsetzun

Zum Auftakt warf Oliver Borszik einen Blick auf die historische Entwicklung von Inklusion in Deutschland und zeigte auf, wie sich gesetzliche Rahmenbedingungen, gesellschaftliches Bewusstsein und betriebliche Realitäten über Jahrzehnte verändert haben. Vom Bürgerrechtskampf der 1960er Jahre über die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention bis zur Gründung der Charta der Vielfalt und der heutigen Unternehmenspraxis – Borszik spannte den Bogen von den Anfängen von Inklusion zur konkreten Umsetzung in der Arbeitswelt.
"Das Forum Inklusion soll auch dazu beitragen, Hürden abzubauen und Unternehmen bei der Umsetzung zu unterstützen", so Borszik. "Dabei geht es nicht um die Umverteilung von Privilegien, sondern darum Arbeit gerecht und wirtschaftlich zu gestalten."
Kein klarer Zukunftstrend erkennbar

Ein Problem identifizierte Borszik in der unzureichenden Zielschärfe politischer Vorgaben: Der aktuelle Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD etwa benennt ambitionierte Vorhaben – wie den Umbau öffentlicher Gebäude bis 2035 oder den Aufbau eines Kompetenzzentrums für Leichte Sprache und Gebärdensprache – bleibt jedoch oft vage in der Umsetzung. Die fehlende Verbindlichkeit gegenüber der Privatwirtschaft merkte er kritisch an.
Key Inclusion Assessment – ein Wegweiser für die Inklusionsreise

Zugrunde liegen vier definierte Handlungsfelder der Inklusion:
1. Bewusstsein und Kompetenz
2. Barrierefreiheit
3. Rekrutierung und Unterstützung
4. Strategische Verankerung
Der besondere Mehrwert von KIA liegt darin, dass es die zentralen Handlungsfelder mit konkreten Kennzahlen und Reifegraden verbindet.
Status Quo ermitteln und Ziele definieren

Praxisbeispiel LichtBlick SE

LichtBlick nutzt das Key Inclusion Assessment seit 2024 zur systematischen Standortbestimmung. Bereits die Erhebung erster Kennzahlen habe intern wichtige Diskussionsprozesse angestoßen, so Prahm. „Wir wollen hier nicht stehen bleiben, sondern weitere Schritte gehen. Dabei starten wir mit den Must Do’s und setzen auch auf ‚Dominos‘, also inklusive Aktivitäten, die durch prioritär umgesetzte Maßnahmen als Dominoeffekt möglich gemacht werden.“ Mit den richtigen Instrumenten und einem offenen Dialog sei es möglich, Inklusion nachhaltig in der Unternehmenskultur zu verankern.
Inklusive Rekrutierung
Diskussionen im Forum

Und häufig teilen Beschäftigte eine entstehende und nicht sichtbare Behinderung, Beeinträchtigung oder chronische Erkrankung aufgrund der Sorge, stigmatisiert zu werden, einfach nicht mit. Hier ist eine Haltung in den Unternehmen gefragt, die es ermöglicht, offener miteinander umgehen zu können.
Fazit: Inklusion ist Teamarbeit – und beginnt mit dem ersten Schritt
Kostenfreies "Diversity & Inclusion"-Training für Ihr Unternehmen
Mögliche Themen sind Unconscious Bias, mentales Wohlbefinden, diversitätsorientiertes Recruiting, Bindung von Mitarbeitenden mit einer Behinderung sowie der Aufbau einer inklusiven Unternehmenskultur.
Das Format richtet sich an Führungskräfte sowie Mitarbeitende und kann je nach Bedarf zwischen zwei und sechs Stunden dauern.
Für bis zu zwölf Teilnehmende bietet das Training Raum für fachliche Impulse, interaktive Übungen und Reflexion. Aufgrund der Förderung durch die Hamburger Sozialbehörde kann das Training Unternehmen in Hamburg kostenfrei angeboten werden.
Bei Interesse melden Sie sich gern.
Dr. Oliver Borszik
oliver.borszik@kwb.de
Tel. 040 334241-336